Willkommen im Forum für Meta-Kommunikation

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen… (alte Weisheit)

Wir haben Krieg in Europa und Putin hat einen verbrecherischen Angriffskrieg begonnen. Und manch einer fragt sich, wie passt es in dieser Situation, sich „mit der eigenen, persönlichen Entwicklung“ zu beschäftigen? Ich spüre in dieser Situation bei mir selbst, wie auch bei allen, mit denen ich in den letzten Tagen habe sprechen können, oft eine bleierne Schwere und eine tiefe Traurigkeit bis hin zu Verzweiflung und Angst. Doch ich spüre, es braucht auch ein Gegengewicht – einen „Apfelbaum“.

Eine systemische Haltung bedeutet oft, ein „Sowohl-als-auch“ in den Blick zu nehmen. Das heißt konkret: Wie können wir gegen diesen Krieg demonstrieren und den Menschen in der Ukraine Hilfe zukommen lassen bzw. den Menschen auf der Flucht größtmögliche Unterstützung gewähren und gleichzeitig im Sinne unserer persönlichen Entwicklung, uns unsere Lebendigkeit und Lebensfreude bewahren?

In all meinen Seminaren zu NLP oder Coaching geht es immer auch darum, das „Weltmodell“ von anderen Menschen mit Empathie und Mitgefühl zu begreifen, um Unterschiede wohlwollend und friedlich durch Kommunikation wahrzunehmen, zu verstehen und gemeinsam gelingende Lösungen für alle Seiten zu finden. Und natürlich, beschäftigen wir uns in diesem Rahmen eher nicht mit der „Weltpolitik“. Doch der Kontext (die soziale und politische Umwelt) in der wir uns jeweils bewegen, hinterlässt ihre Spuren bei uns und will mit bedacht sein.

Ich wünsche mir, dass einerseits möglichst viele Menschen all das tun, was möglich ist um diesen Krieg zu stoppen oder zumindest seine Auswirkungen auf die betroffenen Menschen zu lindern – von der Teilnahme an Demonstrationen und Mahnwachen, über Gebete bis hin zu Spenden und aktiver Hilfe in Initiativen für die Menschen in der Ukraine.

Und andererseits, dass möglichst viele Menschen ihre Lebensfreude und friedvoll-wohlwollende Haltung bewahren und weiterentwickeln.

Letztlich gibt es keine Alternative zu Dialog und Gespräch – nicht in der Politik und auch nicht im Privaten. Erschreckenderweise kommt diese Erkenntnis – in der Politik wie im Privaten – machmal erst nach einem „Krieg“.

Diesmal nicht mit „frohen Grüßen“ sondern mit einem herzlichen

Schalom

Ihr
Michael H. Klein